Identifikation

Vom Wald zum Sägewerk

Der lückenlose Nachweis der Lieferkette vom Baum zum Produkt, die „Chain of Custody“, erlangt eine immer größere Bedeutung. Daher soll mittels moderner Identifikationsmedien der Datenfluss optimiert werden. Ziel ist es, an jeder Stelle der Kette die Daten eines Rundholzstammes schnell abzurufen und dem EDV-System des Weiterverarbeitenden zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund führte die FVA Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit Dr.-Ing. Föller & Partner eine Untersuchung zur Einsatztauglichkeit von gängigen Identifikationssystemen durch.

Unter besonderer Berücksichtigung des potentiellen Verschmutzungsgrads des Rundholzes, hierzu wird eine gesonderte Studie angefertigt, wird die Identifikation mittels Barcodelesung in der realen Umgebung untersucht. Fichten- und Tannenstammhölzer aus unterschiedlichen Waldbesitzarten werden im Bestand, an der Waldstraße und auf dem Polter mit Barcodeplättchen versehen. Nach dem Transport des Holzes wird überprüft, wie die Leserate im Sägewerk ausfällt und welche Probleme zwischen Wald und Sägewerk auftreten können. Parallel hierzu werden Transpondersysteme (RFID) getestet. Die praktische Versuchsphase analog der Barcodekennzeichnung war erfolgreich. Da für die im Holzbearbeitungsprozess entstehenden Hackschnitzel strenge Liefervorschriften der Papierindustrie gelten, liegt das besondere Augenmerk der Voruntersuchung auf der anschließenden Weiterverarbeitung zum Papier. Aus diesem Grund muss sichergestellt werden, dass keine negativen Auswirkungen der Kennzeichnungsträger (Barcode, Transponder) auf den Papierherstellungsprozess (TMP, CMP, CTMP usw. sowie die Bleichprozesse) zu befürchten sind. Zeit- und kostensparende Lösungen im Bereich der Kennzeichnung von Holz leisten einen deutlichen und nachhaltigen Beitrag zur Rationalisierung der Forst- Holz-Kette.

Das Sägewerk bildet den letzten Teil der „Chain of Custody“. Um die Qualität des Holzes bzw. der Holzhackschnitzel durch Metall- und Kunststoffanteile der RFID-Tags nicht zu beeinträchtigen, werden diese im Sägewerk entfernt. Da dieser Prozess automatisch erfolgen muss, wurde ein Prototyp einer Abschervorrichtung entwickelt. Im Video ist sowohl die Simulation der Abscherung als auch die Erprobung im Sägewerk zu sehen (Quelle: Dr.-Ing. Föller und Partner).

Das Projekt zu Identifikationen von Rundhölzern wurde beim Innovationswettbewerb des Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik mit der Silbermedaille ausgezeichnet.

Weitere Informationen hierzu: http://network-ing.com/wp-admin/post.php?post=92&action=edit